Alfred Schnittke (1934 - 1998)

Website: http://www.schnittke.de

Der gelbe Klang (1970)

Multimediales Bewegungstheater in 6 Bildern und einer Einleitung nach Wassili Kandinsky

Besetzung: Pantomime, Singstimmen, Instrumentalensemble, Tonband (russ.)

Verlag: Leihmaterial bei Hans Sikorski

Bemerkung: Der gelbe Klang ist eine nahezu abstrakte Komposition aus Farben, Klang und Bewegung, die Kandinsky in seinem Szenarium genau festgelegt hat. Fünf gelbe Riesen sind die zentralen Gestalten des ersten, dritten und fünften Bildes; im Blickpunkt des zweiten Bildes steht eine große, gelbe Blume. Das vierte Bild spart (wie die Einleitung) die Farbe Gelb aus: Ein Kind in Weiß neben einer Kapelle mit gesprungener Glocke und ein dicker Mann in Schwarz bestimmen die Szene. Zu den Riesen bzw. der gelben Blume treten im ersten, zweiten und fünften Bild menschliche Wesen in unterschiedlichen Gruppierungen, Haltungen und Bewegungen in spannungsvolle Beziehung, während im dritten Bild zur Erscheinung der Riesen nur eine angsterfüllte Tenorstimme erklingt. Das sechste Bild schließlich zeigt einen großen gelben Riesen, der stetig in die Höhe wächst, bis er zum Schluß, mit ausgebreiteten Armen dastehend, einem Kreuz gleicht. Die Choreographie kann diesem Libretto (1912 im Blauen Reiter veröffentlicht) folgen, doch ist - nach Meinung des Komponisten - auch eine andere tänzerische Lösung denkbar. [http://www.schnittke.de]

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Fünf Fragmente zu Bildern von Hieronymus Bosch (1994)

Nach Texten von Aischylos und Nikolaus Reusner

Besetzung: Tenor, Violine, Posaune, Cembalo, Pauken und Streichorchester

Textdichter: Aischylos und Nikolaus Reusner

Bemerkung: Trotz des Titels bildeten die antiken bzw. spätmittelalterlichen Sentenzen, die Schnittke einem Kommentarband zu Bildern von H. Bosch entnahm, die vorrangige Anregung zur Komposition. Die Wahl des Bosch-Sujets korrespondiert auffallend mit Schnittkes Faust-Auseinandersetzung, die in seiner „Faust-Kantate“ und in seiner Oper „Historia von D. Johann Fausten“ ihren Niederschlag fand. [http://www.sikorski.de]

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ao. Univ.-Prof. Dr. Monika Fink-Naumann
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